Preisträgerin 2008 --- Dr. Annette Leo • Preisträger Annalise-Wagner-Stiftung
- Kurzbeschreibung
Dr. Annette Leo
"Das ist so'n zweischneidiges Schwert hier unser KZ..." : Der Fürstenberger Alltag und das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
2007. - 180 S. : Abb.
Der Titel ist vergriffen
Der mit 2500 Euro dotierte Annalise-Wagner-Preis für Texte aus der oder über die Region Mecklenburg-Strelitz bzw. das historische Stargarder Land geht im Jahr 2008 an die Berliner Historikerin und Publizistin Dr. Annette Leo für ihre Publikation ?Das ist so?n zweischneidiges Schwert hier unser KZ?? : Der Fürstenberger Alltag und das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
Aus 59 Bewerbungen und Vorschlägen wählte die Neubrandenburger Stiftung einstimmig diesen dokumentarisch-publizistischen Text aus, der Zeitzeugen-Erinnerungen von Bürgern aus der ehemals mecklenburg-strelitzschen Stadt Fürstenberg (heute Bundesland Brandenburg) an das unmittelbar benachbarte Frauenkonzentrationslager Ravensbrück zu einem widersprüchlichen Bild zusammenfügt.
Die Jury des Annalise-Wagner-Preises 2008 beeindruckte, mit welcher Sensibilität Annette Leo erkundet, wie Fürstenberger der Geburtsjahrgänge 1913 bis 1933 erlebt und verarbeitet haben, was zwischen 1939 und 1945 im KZ Ravensbrück geschah, was danach unter sowjetischer Besetzung passierte und wie sie heute darüber denken.
Die Darstellung von Brüchen und Widersprüchen in Geschichte und Erinnerungsprozessen ist für die Jury Beispiel für einen neuen Ansatz des Gedenkens in einer veränderten Geschichtskultur, der weniger in Schwarz-Weiß-Kategorien als in Widersprüchlichkeiten argumentiert, ohne nationalsozialistische und kommunistische Diktatur gleichzusetzen oder NS-Verbrechen zu verharmlosen.
Annette Leos stilistisch virtuos gehandhabte Interview- und Kommentartechnik, ihre dichte Erzählung und ihr leiser Ton tragen wesentlich dazu bei, dass dieser Text eine "aktive Haltung des Erinnerns" fördert, dass er Fragen auslöst nach Komplexität und Widersprüchlichkeit historischer Prozesse, nach individuellen und gesellschaftlichen Erinnerungsprozessen, nach der Gefährlichkeit aktueller rechtsextremer Bestrebungen, vor allem aber nach Vergleichbarkeit heutiger individueller Entscheidungssituationen und nach persönlicher Verantwortung.
Deshalb gehört Annette Leos Arbeit im Sinne Annalise Wagners (1903 - 1986), der Stifterin des Annalise-Wagner-Preises, zu den Texten mit ganz besonderem Wert für das "Gedächtnis der Region".
Metropol Verlag Berlin
"Das ist so'n zweischneidiges Schwert hier unser KZ..." : Der Fürstenberger Alltag und das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
2007. - 180 S. : Abb.
Der Titel ist vergriffen
Der mit 2500 Euro dotierte Annalise-Wagner-Preis für Texte aus der oder über die Region Mecklenburg-Strelitz bzw. das historische Stargarder Land geht im Jahr 2008 an die Berliner Historikerin und Publizistin Dr. Annette Leo für ihre Publikation ?Das ist so?n zweischneidiges Schwert hier unser KZ?? : Der Fürstenberger Alltag und das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
Aus 59 Bewerbungen und Vorschlägen wählte die Neubrandenburger Stiftung einstimmig diesen dokumentarisch-publizistischen Text aus, der Zeitzeugen-Erinnerungen von Bürgern aus der ehemals mecklenburg-strelitzschen Stadt Fürstenberg (heute Bundesland Brandenburg) an das unmittelbar benachbarte Frauenkonzentrationslager Ravensbrück zu einem widersprüchlichen Bild zusammenfügt.
Die Jury des Annalise-Wagner-Preises 2008 beeindruckte, mit welcher Sensibilität Annette Leo erkundet, wie Fürstenberger der Geburtsjahrgänge 1913 bis 1933 erlebt und verarbeitet haben, was zwischen 1939 und 1945 im KZ Ravensbrück geschah, was danach unter sowjetischer Besetzung passierte und wie sie heute darüber denken.
Die Darstellung von Brüchen und Widersprüchen in Geschichte und Erinnerungsprozessen ist für die Jury Beispiel für einen neuen Ansatz des Gedenkens in einer veränderten Geschichtskultur, der weniger in Schwarz-Weiß-Kategorien als in Widersprüchlichkeiten argumentiert, ohne nationalsozialistische und kommunistische Diktatur gleichzusetzen oder NS-Verbrechen zu verharmlosen.
Annette Leos stilistisch virtuos gehandhabte Interview- und Kommentartechnik, ihre dichte Erzählung und ihr leiser Ton tragen wesentlich dazu bei, dass dieser Text eine "aktive Haltung des Erinnerns" fördert, dass er Fragen auslöst nach Komplexität und Widersprüchlichkeit historischer Prozesse, nach individuellen und gesellschaftlichen Erinnerungsprozessen, nach der Gefährlichkeit aktueller rechtsextremer Bestrebungen, vor allem aber nach Vergleichbarkeit heutiger individueller Entscheidungssituationen und nach persönlicher Verantwortung.
Deshalb gehört Annette Leos Arbeit im Sinne Annalise Wagners (1903 - 1986), der Stifterin des Annalise-Wagner-Preises, zu den Texten mit ganz besonderem Wert für das "Gedächtnis der Region".
Metropol Verlag Berlin
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